18.08.2019
Bausatzvorstellung: HMS Lively 1941
(FlyHawk, FH1121, Maßstab 1:700)
von Bernd Heller
Das Original
Die HMS Lively (G40) wurde im Juli 1941 von der Royal Navy in Dienst gestellt und als L-Klasse Zerstörer geführt. Bis November 1941 wurde sie in der Nordsee und im Atlantik bei verschiedenen Geleitschutzmissionen eingesetzt. Über Gibraltar und Malta war dann das Mittelmeer das Haupteinsatzgebiet der HMS Lively. Hier war das Schiff in den folgenden Monaten erfolgreich gegen Konvois der Achsenmächte.
Auf dem Weg von Alexandria nach Malte wurde das Schiff, zusammen mit weiteren Einheiten der Royal Navy von deutschen Junkers Ju 88-Bombern angegriffen. Nach einem erster Angriff durch einen Bombentreffer schwer getroffen, sank die HMS Lively am 11. Mai 1942 nach einem zweiten Angriff etwa 160 Kilometer nordöstlich von Tobruk, bei Marsa Matruh (Position 33º24'N, 25º38'E). 144 der 221 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. Trotz der kurzen Einsatzzeit von nicht einmal einem Jahr wurde die HMS Lively und seine Besatzung mit fünf Auszeichnungen geehrt.
Der Bausatz
Nach der HMS Legion und der HMS Lance folgt mit der HMS Lively ein weiteres Modell eines L-Klasse Zerstörers von FlyHawk in 1:700. Bis auf wenige Bauteile ist der vorliegende Bausatz identisch mit seinen Vorgängern. Auf eine detaillierte Vorstellung kann deshalb an dieser Stelle verzichtet werden. Auch hier hat man die Wahl zwischen einer Vollrumpf- oder Wasserliniendarstellung des Modells.
Die Qualität der Bauteile ist, wie inzwischen Standard bei FlyHawk, sehr hoch. Unsauberkeiten sind an keiner Stelle zu finden. Es warten über 210 Bauteile aus Kunststoff, 8 Geschützrohre aus Messing, ein Markierungsbogen und eine Bauanleitung auf den Modellbauer. Als Zugabe liegt noch ein separater Druck der Kartonzeichnung mit Informationen zum Original auf der Rückseite mit bei. Passendes Werkzeug und ruhige Hände sind Grundvoraussetzung für den Bau des Modells.
Die Bauanleitung
Die Bauanleitung beginnt mit einer Übersicht aller Einzelteile. Sie ist in 7 Bauschritte unterteilt. Die Zeichnungen und ihre Größen sollte für den geübten Modellbauer leicht verständlich sein. Einige eingeklinkte Zeichnungen sind aber sehr klein geraten und sollten am besten größer kopiert werden. Hier gibt es den einzigen kleinen Minuspunkt, wo FlyHawk grundsätzlich noch Verbesserungsbedarf hat. Die Farben sind nach den Produkten von Mr. Hobby, Tamiya und WEM angegeben. Am Ende der Bauanleitung gibt es noch eine farbige Dreiseitenansicht, die auf die Platzierung der Farben hinweist.
Der Markierungsbogen
Neben den bereits veröffentlichen Bausätzen der HMS Legion und der HMS Lance findet sich auf dem Markierungsbogen noch die Nummer „G63“. Dies lässt vermuten das als weiterer L-Klasse Zerstörer noch die HMS Gurkha (ex HMS Larne) von FlyHawk folgen wird.
Fazit
Wie so viele andere Hersteller deckt FlyHawk mit einem Grundbausatz und Austausch von spezifischen Teilen eine größere Anzahl an Varianten eines Modells ab. Bei einem größeren Maßstab macht das noch Sinn und kann den Kunden zum Kauf bewegen. Jedoch bei 1:700 werden spezifischen Teile, mit denen sich ein Bausatz von einem anderen unterscheidet, nahezu unsichtbar. Hier muß der Modellbauer selbst entscheiden, ob er erneut den Geldbeutel öffnet. Aber eines ist sicher: Die Qualität der Bausätze von FlyHawk ist konstant hoch!
Eine mögliche Bezugsquelle des Bausatzes, sowie des bisher verfügbaren Zubehörmaterials (Maskierungsset und Ätzteilplatine) beim deutschen Importeur MBK gibt es hier .
Bernd Heller / Modellbauclub Koblenz