18.07.2019
Bausatzvorstellung: Schiebel S-100
(WIP3D, 32001, Maßstab 1:32)
von Florian Hölzel
Das Original
Der Schiebel S-100, ist ein Drohnenhubschrauber, der 2010 zum ersten mal einem breiten Publikum auf der ILA (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung) in Berlin vorgeführt wurde. Das Luftfahrzeug stammt aus Österreich und ist ein kleiner "Exportschlager", der auch bei der deutschen Bundeswehr erprobt wurde und bei einige wenigen Nationen im Einsatz ist. Das Original ist 3,11 Meter lang und wiegt 110 kg. Der Rotordurchmesser beträgt 3,40 Meter und im Modell 9,9 cm (grob gemessen mit einem Lineal), so dass die Proportionen in jedem Fall stimmen.
Der Bausatz
Die Teile machen auf den ersten Blick einen guten Eindruck und der Druck ist sauber und ordentlich. Jedoch gibt es an der Finne einige unschöne "Andrücke", die es zu versäubern gilt. Die beim 3D-Druck bekannten "Stufen" sind hier zwar auch vorhanden, aber sehr dezent, somit kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei um einen nicht gerade günstigen 3D-Ducker handelt. Die Stufen auf dem Rumpf verschwinden sicherlich beim Lackieren, da diese sehr dezent sind.
Der Hauptrotor ist aus einem etwas anderen Material als der Rumpf und die beiden Kameras und klebt etwas wenn man ihn anfasst. Inwiefern man ihn in Laugenwasser reinigen kann wird sich zeigen. Bruchgefahr besteht bei keinem der Teile, da sie etwas elastisch sind.
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Die Bauanleitung ist sehr sporadisch und übersichtlich gestaltet, bei der Teileanzahl aber vollkommen ausreichend. Leider fehlt der Hinweis zum Anbringen und Verarbeitung der Decals. Diese sind sauber und ohne Versatz gedruckt, wirken aber etwas grisselig, aber es ist kein Trägerfilm zu erkennen. Ist er durchgehend? Ist er überhaupt vorhanden? Kein Hinweis, schade!
Leider fehlt bei meinem Besprechungsmuster ein Fahrwerksbein. Inwiefern das Erhalten eines Ersatzes vonstatten geht weiß ich noch nicht. Dafür liegt aber ein zweiter Heckrotor bei. Alles in allem ein sehr interessantes Modell und eine gelungene Vorbildwahl. Hier und da ist ein bisschen Nacharbeit nötig, aber die gibt es auch bei Plastik- und Resinbausätzen. Preislich ist die Frage, ob man sich das leisten möchte. Der Bausatz kostet 29€ plus 20€ Versand aus Italien, aber meiner Meinung absolut wert und dieser Helis sollte in der ein oder anderen Sammlung nicht fehlen.
Die paar Minuspunkte im Bezug auf Nacharbeit oder die Decals lasse ich mal außer acht, schließlich hat man ja auch zwei Kamerasysteme zur Auswahl, die jedoch auch nicht in der Bauanleitung vermerkt sind. Hier ist auch ein Eigenstudium des Originals unabdingbar. Auch im Bezug auf Farbtöne. Eine zivile Maschine ist allerdings nicht ohne Eigeninitiative im Bezug auf die Decals baubar. Schade, aber damit kann man leben.
Hiermit bedanke ich mich bei Armando Rossi von WIP3D für das vorliegende Besprechungsmuster!
Text und Fotos: Florian Hölzel